Ernüchterung pur beim VfL: "Hatten drei hochkarätige Chancen"

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Ernüchterung statt Feierlaune: am Tag des Vereinsjubiläums verliert der VfL Osnabrück das direkte Duell gegen Eintracht Braunschweig mit 0:3. Dadurch verpasste das Schlusslicht die wohl letzte Chance, den Rückstand auf den Relegationsplatz entscheidend zu verkürzen. Die Hoffnung auf eine Rettung schwindet immer mehr.

"Tesche muss das 1:1 machen"

Es war alles angerichtet für einen besonderen Tag. Anlässlich des 125-jährigen Vereinsjubiläums lief der VfL Osnabrück in einem Sondertrikot auf. Nach dem Spiel waren Feierlichkeiten geplant, doch die positive Stimmung kam schnell zum Erliegen. Schon nach neun Minuten kassierten die Hausherren den ersten Nackenschlag. "Braunschweig hat von der ersten Sekunde an eine sehr gute Körpersprache auf den Platz gebracht", lobte Trainer Uwe Koschinat die Einstellung des Gegners, der genau die Eigenschaften an den Tag legte, die in solch einem entscheidenden Spiel gefragt sind.

Der VfL hätte beinahe die schnelle Antwort gehabt, doch Robert Tesche scheiterte an BTSV-Torwart Ron-Thorben Hoffmann. Für Koschinat eine Situation, in der "neun von zehn Bällen reingehen", doch an diesem Tag blieb seine Mannschaft vom Pech verfolgt. Dass nach vorne zu wenig zusammenlief, lag allerdings daran, dass Braunschweig mit der Führung im Rücken clever verteidigte. "Der Eintracht ist es immer wieder gelungen, Angriffe zu stoppen und uns nach außen zu drängen", analysierte Koschinat und ergänzte: "Wir hatten heute nicht die Durchschlagskraft in der ersten Hälfte, um aus vielen Balleroberungen auch gewinnbringende Aktionen in den Strafraum zu bringen."

"Wir müssen unser defensives Verhalten infrage stellen"

Obendrein leistete sich der Tabellenletzte haarsträubende Schnitzer wie beim 0:2 kurz vor der Halbzeit. "Wir spielen wieder einen vertikalen flachen Ball ins Zentrum und werden ein zweites Mal ausgekontert." Dennoch ließ sich die Koschinat-Elf nicht hängen, hatte nach der Pause die Chance zum Anschluss, die Hoffmann erneut vereitelte. Es sollte einfach nicht sein. Auch vonseiten des Schiedsrichters sah sich der VfL-Coach benachteiligt: beim Duell zwischen Dave Gnaase und Johan Gomez erkannte Koschinat eine versuchte Tätlichkeit des Braunschweigers. Dass beide Akteure nach der anschließenden Rudelbildung mit der gelben Karten bestraft wurden, löste bei ihm völliges Unverständnis aus. Wegen seines emotionalen Ausbruchs an der Seitenlinie wurde auch der 52-jährige verwarnt.

Kurz darauf war mit dem dritten Gegentor der Ofen aus. "Mit dem 0:3 lag eine Schwere im Stadion, die man der Mannschaft angemerkt hat." Wie schon beim 0:4 in Kiel offenbarten sich Auflösungserscheinungen beim Schlusslicht. Angesichts von sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und einer deutlich schlechteren Tordifferenz gegenüber den Konkurrenten besteht nur noch ein kleines Fünkchen Hoffnung. "Wir müssen unser defensives Verhalten in den letzten beiden Spielen infrage stellen. Das wird die einzige Basis für bessere Momente in den letzten vier Spielen sein." Beim kommenden Auswärtsspiel in Magdeburg geht es darum, zumindest die theoretische Chance auf den Nichtabstieg aufrecht zu erhalten.

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