Leverkusen und die Last-Minute-Siege: Glück oder Können?

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Bayer Leverkusen ist auf dem besten Weg, die erfolgreichste Saison seit langer Zeit zu spielen. Die Mannschaft ist seit knapp 40 Spielen ungeschlagen und kratzt an einigen Rekorden. Das ist vor allem einigen Last-Minute-Siegen zu verdanken.

Doppelpacks kurz vor Schluss oder Tore in der letzten Minute lassen Stimmen laut werden, die sagen, Leverkusen hat einfach nur Glück. Doch im Fußball ist es nicht wie im Jackpot Piraten Casino, wo der Zufall über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ohne harte Arbeit wäre die Mannschaft nämlich nicht da, wo sie aktuell ist.

Das Glück der Tüchtigen: Leverkusen erzwingt die Siege

Leverkusen ist das Team der Stunde – ob in der Liga, im DFB-Pokal oder der UEFA Europa League. Mit rund 40 ungeschlagenen Spielen in Folge hat die Werkself bereits einen neuen Rekord im deutschen Profifußball aufgestellt. Geglückt sind diese Siege aber oft erst auf den letzten Drücker. Zwei Tore in der Nachspielzeit gegen Karabach Agdam oder der Last-Minute-Treffer gegen Hoffenheim sind längst keine Seltenheit mehr.

Dabei darf man aber dennoch nicht nur von Glück sprechen. Denn Leverkusen zeigt eine unglaubliche mentale Stärke und gibt auch dann noch 100 %, wenn der Gegner bereits in der Kabine ist. Das enorme Pressing in den letzten Minuten zeugt auch von einer unglaublichen Fitness der Mannschaft. Denn früher oder später geht den meisten Spielern einfach die Kraft aus. Leverkusen hingegen scheint gerade zum Ende der Partie noch einmal voll aufdrehen zu können.

Dass Glück alleine nicht ausreicht, zeigt vor allem ein Blick auf den Trainer. In der vergangenen Saison startete die Werkself besonders schlecht in die Liga. Kurzfristig musste man sogar mit einem Blick in Richtung Relegation oder gar Abstieg schielen. Nach der Verpflichtung von Xabi Alonso ging es aber nur noch bergauf. Der Trainer führte die Mannschaft in der vergangenen Saison noch ins obere Tabellendrittel und wird 2023/24 vermutlich seinen ersten Meistertitel feiern.

Die erfolgreichste Saison seit Langem kann einfach nicht nur dem Zufall zugerechnet werden. Natürlich hat die Werkself in einigen Spielen auch einfach das Glück auf ihrer Seite gehabt. Das haben jedoch alle Mannschaften. Denn im Fußball läuft nicht immer alles wie geplant und manches Mal profitiert der Gegner dann aus Slapstick-Aktionen oder einer frühen roten Karte. Um eine ganze Saison über an der Spitze bleiben zu können, ist aber weitaus mehr als der Zufall gefragt.

Folgt auf viel Pech nun endlich das Glück?

Bayer Leverkusen musste in der Vereinsgeschichte bereits viele bittere Niederlagen hinnehmen. Nicht umsonst wird die Mannschaft auch gerne als „Vizekusen“ betitelt. Denn die Werkself verspielte die Meisterschaft bereits am letzten Spieltag, verlor das Finale der Champions League und musste sich drei Mal im Endspiel des DFB-Pokals geschlagen geben.

In dieser Saison sind viele Fans jedoch zuversichtlich, dass auf einige Pechsträhnen nun endlich das große Glück folgt. Denn im DFB-Pokal ist man der ganz große Favorit und auch den Meistertitel in der Bundesliga dürfte sich Leverkusen nicht mehr nehmen lassen. Damit könnte es für den Verein die erfolgreichste Saison seit langer Zeit werden. Doch auch hier hat man sich das Glück wieder hart erarbeitet. Denn die Sommertransfers sind voll eingeschlagen und Spieler wie Granit Xhaka oder Victor Boniface sind von Beginn an eine wichtige Stütze für das gesamte Team gewesen.

Als Edeljoker hat sich auch Patrick Schick erwiesen, der in dieser Saison bereits mehrere Treffer in den letzten Minuten des Spiels erzielt hat. Natürlich hat der Stürmer in gewissen Situationen das nötige Glück gehabt. Oftmals hat Trainer Xabi Alonso aber auch das richtige Händchen bewiesen und den Stürmer genau zur richtigen Zeit eingewechselt.

Leverkusen die Spielstärke oder ein hervorragendes Taktikkonzept abzusprechen, wäre also zu viel des Guten. Dennoch brauchtes manchmal aber auch einfach eine Prise Glück, um am Ende der Saison über Titel jubeln zu können.

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